Muggendorf und Streitberg

Muggendorf
Blick auf Muggendorf vom Frauenstein        © Foto Tourismusbüro Wiesenttal

Muggendorf und Streitberg – idyllische Lage mitten im Wiesenttal

Rathaus in Muggendorf
Das Rathaus der Gemeinde in Muggendorf
Streitberg mit der Burgruine
Blick auf Streitberg mit der Burgruine von der Wiesent
Informationszentrum Naturpark Fränkische Schweiz - Frankenjura
Informationszentrum Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura im Bahnhof Muggendorf

Muggendorf und Streitberg im Überblick

Lage

Zentral in der Fränkischen Schweiz gelegene Luftkurorte der nach dem Fluss benannten Marktgemeinde Wiesenttal an der Bundesstraße 470

Einwohner

2.500
(Marktgemeinde mit 21 Ortsteilen)

Erstmalig erwähnt

vor 1120
(Errichtung der Streitburg)
1248
(Muggendorf als zur Burg Neideck gehörendes Gebiet)

Sehenswürdigkeiten

Unser Tipp

Kürbisumzüge zum Erntedankfest

Burgruine Neideck
Burgruine Neideck im Wiesenttal

Die ältesten Luftkurorte der Fränkischen Schweiz, Muggendorf und Streitberg, liegen im Herzen der nach dem Tal des Flüsschens Wiesent benannten Marktgemeinde. Zu ihr gehören mehr als 20 Ortsteile. Sie bilden den Mittelpunkt einer landschaftlich herrlichen Wanderregion mit vielen Sehenswürdigkeiten. Imposante Burgruinen wie die Neideck bieten hervorragende Ausblicke und zeugen von der wichtigen Rolle der Gegend in vergangenen Zeiten. Das Gebiet mit seinen keltischen Kultstätten, Höhlen und an Fossilien reichen Gesteinen erstreckt sich über die Hochfläche des Fränkischen Jura bis ins Tal der Aufseß.
Erste Beschreibungen über die Faszination des „Muggendorfer Gebürgs“ verfassten die Berliner Frühromantiker Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck. Im Jahr 1795 gelangten sie während einer Reise nach Streitberg. In der Folge entstanden das „Logierhaus zur Molkenkur“ und das „Sanatorium für Erholungsuchende“. Vorwiegend junge Leute kamen zur gesundheitlichen Rehabilitation in die reizvollen gelegenen Orte. Bald erlangte die Region zusätzliche Bekanntheit durch ihre zahlreichen, teilweise frei zugänglichen Tropfsteinhöhlen.

Wachsender Tourismus durch die Eisenbahn und moderne Technik

Mit der 1891 eröffneten Nebenbahn von Forchheim ins nahe Ebermannstadt erreichten die Fränkische Schweiz zunehmend betuchte Bürger aus dem Raum Nürnberg. Kurz vor Beginn der 20. Jahrhunderts erwarb Ignaz Bing, ein Fabrikant von Spielwaren, in Streitberg ein Haus. Er sorgte für eine Wasserleitung und den Anschluss an das Stromnetz. 1905 entdeckte er auf der Suche nach Zeugnissen aus historischer Vorzeit eine urtümliche Welt von Tropfsteinen unter der Erde. Die nach ihm benannte Binghöhle zählt heute zu den modernsten Schauhöhlen in Deutschland. Mit ihrer beeindruckenden Beleuchtung schafft sie eine einzigartige Erlebniswelt für die gesamte Familie. Im Bett eines ausgetrockneten Flusses erkunden die Besucher fantastische Gebilde aus Tropfsteinen, imposante Kalkbänke und kristallin glitzernde Formationen. Die Führung bietet an heißen Sommertagen oder bei regnerischem Wetter eine spannende Abwechslung. Eine herrliche Wanderung führt zu dem rund 800 Meter ostwärts von Muggendorf gelegenen System an frei zugänglichen Karsthöhlen. Die Oswaldhöhle diente der Bevölkerung über Jahrhunderte als Unterschlupf und in späteren Zeiten als Felsenkeller. Der Eingang zur mit der Witzenhöhle verbundenen Wundershöhle liegt nur wenige Meter entfernt.

Wahrzeichen mit herrlichem Panorama – die Burgruinen Neideck und Streitburg

Burgruine Streitburg
Streitberg am beeindruckenden Fels mit den Resten der Ruine Streitburg

Die 1219 erstmals urkundlich erwähnte Burg Neideck erlangte in der Zeit der Romantik enorme Bekanntheit. Maler, Literaten und Dichter zeichneten, malten und beschrieben sie in zahlreichen Werken. Der Burgherr Konrad von Schlüsselberg zog sich 1347 durch eine Zollstelle im engen Wiesenttal den Zorn der Bischöfe von Würzburg und Nürnberg zu. Nach einer Legende trafen sie den Grafen bei ihrem Angriff tödlich, während er auf dem aus der Mauer herausragenden stillen Örtchen saß. Im Jahr 1553 wurde die Burg Neideck niedergebrannt und zerstört.
Das gleiche Schicksal erlitt die gegenüber liegende Streitburg 1632 im 30-jährigen Krieg. Heute sind von der zirka 1120 erbauten Burg lediglich das Tor und Teile der Wallmauer erhalten. Dennoch belohnt der Aufstieg mit einem sagenhaften Blick über Streitberg und das wunderschöne Wiesental.

Logo
Logo Wanderzentrum © Tourismusbüro Wiesenttal
Dampfbahn
Mit der Dampfbahn von Ebermannstadt durchs Wiesenttal bis nach Behringersmühle …

Mit Volldampf durch das Wiesenttal – historische Museumsbahn als Attraktion

Wiesenttal von der Burgruine Neideck
Blick von der Burgruine Neideck ins Wiesenttal Richtung Muggendorf

Im Jahr 1922 erreichte die Bahnlinie durch die Fränkische Schweiz die Orte Streitberg und Muggendorf. Nach ihrer Stilllegung erwarb der extra gegründete Verein „Dampfbahn Fränkische Schweiz e.V.“ die Strecke sowie eine ganze Reihe von Lokomotiven und Wagen. Seit 1980 begeistern die historischen Dampf- und Elektrobahnen bei ihren Fahrten durch die reizvolle Landschaft an der Wiesent. Neben den Eisenbahn-Fans schaffen sie insbesondere für Familien ein unvergessliches Erlebnis. Beschaulich ziehen die schnaubenden Züge an den auf dem Flüsschen paddelnden Kajaks oder Kanus sowie den Radfahrern an den Ufern durch das bezaubernde Tal. In Muggendorf befindet sich seit 1994 ein Modellbahnmuseum mit vielen Raritäten und Originalen.
Darüber hinaus weist der Ort eine Reihe von sehenswerten Gebäuden auf. Dazu gehören die im 17. Jahrhundert in der heutigen Form erbaute St. Laurentiuskirche und das Rathaus (ehemaliges Kurhaus) mit seiner Fachwerkfassade. Zum Erntedankfest findet jedes Jahr der sogenannte Kürbisumzug statt. Am Abend tragen die einheimischen und die Kinder aus den umliegenden Orten innen beleuchtete und kunstvoll geschnitzte Kürbisse durch das Dorf. Bis heute lernen die Jüngsten das Schnitzen in der hiesigen Schule.
Muggendorf zählt zu den idealen Ausgangspunkten, um die Attraktionen der Fränkischen Schweiz zu erkunden.

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